Eine besonders schöne Gravur am Jebel Umm Sanman |
Steinböcke, Pferde, Strausse, Kamele, Raubtiere: Das Bestiarium, das Menschen zwischen 10'000 bis 1000 v. Chr. auf den Felswänden am Jebel Umm Sanman hinterlassen haben, ist beindruckend. Noch beeindruckender: Die mit Schabern, aber auch Steinmeisseln hinterlassenen Spuren zeugen von gravierenden klimatischen Veränderungen lange vor unserer Zeit.
Am Berg erstreckte sich einst ein grösserer Süsswassersee. Etwa 5000 v. Chr. stiegen die Temperaturen massiv an, die einst grünen Landschaften auf der arabischen Halbinsel verwandelte sich in Wüsten. Der See und später die Oase Jubbah waren die einzigen Stellen, wo es noch Wasser gab.
Jebel Umm Sanma, im Hintergrund die Oasenstadt Jubbah |
Die klimatischen Veränderungen, an die sich die Menschen anpassen mussten, zeigt sich in den Motiven der Felszeichnungen. Die ältesten Zeichnungen aus dem Neolithikum stellen Tiere wie beispielsweise Steinböcke, Gesichter, menschliche Figuren, wie etwa Jäger und Gottheiten dar.
Nubischer Steinbock |
Und so sieht ein nubischer Steinbock aus. |
Nach der Domestizierung von Tieren wurden Zeichnungen von Haustieren gemacht, zum Beispiel die Darstellung eines Pferdes, das einen Wagen zieht. Die Gravur wird auf 3500 Jahre v. Chr. datiert. Als der erwähnte See vor etwa 3000 Jahren austrocknete, wurden die Kamele zum wichtigsten Nutztier der Bewohner. Aus dieser Zeit gibt es auch Inschriften in thamudischer (ein altnordarabischer Dialekt) und arabischer Sprache.
Kamele |
Diverse Inschriften neben den Zeichnungen. |
Eine der ersten Ausländerinnen, die über die Felszeichnungen berichtete, war Lady Anne Blunt, eine Enkelin von Lord Byron. Zusammen mit ihrem Mann Wilfrid Scawen Blunt, der sich unter anderem mit Essays über mittelöstliche Politik einen Namen geschaffen hatte, reiste Lady Blunt zwischen 1877 und 1881 dreimal durch die Wüste. Die Pferdeliebhaberin beschaffte sich auf diesen Reisen mehrere Vollblutaraber.
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