Kürzlich bin ich auf Einladung des Marokkanischen Fremdenverkehrsamtes zu einem Kurzaufenthalt in der Nähe von Agadir eingeladen worden. Gelandet bin ich nicht im Flughafen Agadir, sondern in Marrakesch, weil Edelweiss die Route Zürich-Agadir nur zweimal pro Woche anbietet, dafür fliegt die Airline praktisch jeden Tag nach Marrakesch.
Während ich in der langen Schlange vor der Grenzkontrolle anstehe, entdecke ich eine Katze, die gemütlich vorbeispaziert. Als extreme Katzenliebhaberin bin ich elektrisiert und mache automatisch, was ich immer in solchen Situationen tue: "Minou-Minou", rufe ich. Das sorgt da und dort für irritierte Blicke der Passagiere. Ist mir egal.
Doch die Katze ignoriert meine Lockrufe und setzt ihre Promenade ungerührt fort.
Was mich ziemlich frustriert, weil Katzen, denen ich sonst begegne, ziemlich rasch herbeieilen und schnurrend um meine Beine streichen.
Diese Katze, soviel bekomme ich mit, ist weder abgemagert noch ängstlich. Vielmehr sieht sie gut gepflegt und völlig entspannt aus. Eben wie Katzen so sind, wenn sie sich an einem Ort wohlfühlen. Auch fällt mir auf, dass die zahlreichen Airport-Angestellten nicht auf die Katze reagieren. Sie gehört offenbar zum Personal.
Nachdem mir der eher mürrische Polizeibeamte nach reiflicher Kontrolle meines Passes den Einreisestempel in das rote Büchlein geknallt hat, komme ich in die grosse Eingangshalle - und erblicke eine andere Katze, die mit erhobenem Schwanz gerade um eine Ecke verschwunden ist.
Die erste hektische Suche auf Google nach Katzen in Airports ist ein Flop. "Katzen und Airport", das ergibt nur Tipps und Videos, wie man mit dem mitreisenden Haustier am besten vorgeht.
Immerhin stosse ich nach längerer Suche auf eine Katze namens Stitches, die in den USA im St Paul Airport in Minneapolis Passagieren mit Flugangst therapeutisch erste Hilfe leistetet. Stitches wurde in einer Art Kinderwagen (und wohl angebunden) herumgefahren. Der Artikel stammte von 2019.
https://www.lonelyplanet.com/news/stitches-emotional-support-cat
Drei Tage später bin ich wieder im Flughafen von Marrakesch. Nach dem Hindernislauf durch Check-in, Handgepäckkontrolle, Grenzkontrolle (diese gleich mehrfach), setze ich mich in der Abflughalle hin. Das Handy braucht dringend Strom, ich ein Sandwich. Das Handy hat Vorrang. Und was passiert, als ich die Steckdose suche: Eine Katze schlendert bei mir vorbei. Bevor ich überhaupt mit dem Handy reagieren kann, steht sie schon unter einer benachbarten Sitzreihe und schaut interessiert in die andere Richtung - und spaziert dann davon.
Mutmassliche Erklärung: Da es in der Abflughalle nur wenige Restaurants gibt, kaufen viele Fluggäste das Essen in den Foodshops ein und verpflegen sich dann sitzend vor dem Gate. Da fällt für die Katze einiges ab.
Gedanken über das Katzenkloo habe ich mir nicht gemacht.
Zu Hause hat mich das Thema weiter beschäftigt. Und auf was bin ich dann gestossen? Einige Airports leiden unter einer Mäuseplage. Mehr dazu hier:
https://www.aerotelegraph.com/
Die Lösung spaziert auf vier Pfoten herum.
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