Montag, 20. November 2023

Saudi-Arabien VI: Das Kamel - mit und ohne Botox


Kamel auf dem Kamelmarkt von Buraida

Wie kommt der Beduine zu seiner Kamelherde? Auf einem Kamel natürlich. Falsch! Der Beduine von heute setzt sich in seinen Pickup und kurvt zur Kamelherde. 

Auf meiner Reise durch Saudi-Arabien bin ich gelegentlich auf Kamelherden am Strassenrand gestossen. Und fast immer stand ein Pickup in der Nähe. Die Kamele, die einst für Transport von Menschen und Gütern auf den alten arabischen Handelsrouten unverzichtbar waren, dienen heute anderen Zwecken. 

Auf Kamel-Treckings werden Touristen durch die Wüste geführt. Das Kamel ist ein Nutztier, das Wolle und Kamelmilch liefert und dessen schmackhaftes Fleisch zur saudischen Küche gehört. Nicht zu vergessen die Kamelhaut, die zu Leder verarbeitet wird.  

Grosser Beliebtheit erfreuen sich Kamelrennen und Kamel-Schönheitswettbewerbe. Dabei geht es rasch um viel Geld. Berühmt ist das König-Abdulaziz-Kamel-Festival, das etwa einen Monat dauert. In Al-Dahna in der Nähe von Ryad treffen sich die Züchter der schönsten Kamele. Dabei geht es um Preisgelder, die sich umgerechnet im hohen zweistelligen Millionenbetrag in Franken bewegen. 

Die wichtigsten Schönheitskriterien sind Nasenvorsprung, Halslänge, Flordichte, grosser Kopf, grosse Augen und Länge der Wimpern. 

Kein Wunder, dass dabei auch getrickst wird. So wurden Ende 2021 mehr als 40 Kamele am Schönheitswettbewerb disqualifiziert, weil sie Botoxinjektionen erhalten oder die Züchter bei ihnen kosmetische Eingriffe vorgenommen hatten. 


Zum Abtransport bereit: Immobilisierte Kamele.


Der Zufall wollte es, dass wir auf dem Weg nach Ryad im Ort Buraida auf einen Kamelmarkt stiessen. Das Treiben ist nichts für empfindsame Gemüter. Sind die Kamele verkauft, werden sie zum Liegen gebracht und die gefalteten Beine mit Bändern immobilisiert. Abtransportiert werden die Tiere, indem sie mit einem Kran auf Pickups und Lastwagen gehievt werden. 

Ein Fleischkamel kostet laut unserem Guide Khalid umgerechnet knapp 1000 Franken, während besonders schöne Zuchtkamele weit über eine Million Franken kosten können.   

Saudi-Arabien V: 7000 Jahre alte Nachrichten auf Felsen


Eine besonders schöne Gravur am Jebel Umm Sanman

Steinböcke, Pferde, Strausse, Kamele, Raubtiere: Das Bestiarium, das Menschen zwischen 10'000 bis 1000 v. Chr. auf den Felswänden am Jebel Umm Sanman hinterlassen haben, ist beindruckend. Noch beeindruckender: Die mit Schabern, aber auch Steinmeisseln hinterlassenen Spuren zeugen von gravierenden klimatischen Veränderungen lange vor unserer Zeit.

Am Berg erstreckte sich einst ein grösserer Süsswassersee. Etwa 5000 v. Chr. stiegen die Temperaturen massiv an, die einst grünen Landschaften auf der arabischen Halbinsel verwandelte sich in Wüsten. Der See und später die Oase Jubbah waren die einzigen Stellen, wo es noch Wasser gab.  


Jebel Umm Sanma, im Hintergrund die Oasenstadt Jubbah

Die klimatischen Veränderungen, an die sich die Menschen anpassen mussten, zeigt sich in den Motiven der Felszeichnungen. Die ältesten Zeichnungen aus dem Neolithikum stellen Tiere wie beispielsweise Steinböcke, Gesichter, menschliche Figuren, wie etwa Jäger und Gottheiten dar.


Nubischer Steinbock


Und so sieht ein nubischer Steinbock aus.

Nach der Domestizierung von Tieren wurden Zeichnungen von Haustieren gemacht, zum Beispiel die Darstellung eines Pferdes, das einen Wagen zieht. Die Gravur wird auf 3500 Jahre v. Chr. datiert. Als der erwähnte See vor etwa 3000 Jahren austrocknete, wurden die Kamele zum wichtigsten Nutztier der Bewohner. Aus dieser Zeit gibt es auch Inschriften in thamudischer (ein altnordarabischer Dialekt) und arabischer Sprache.


Kamele



Diverse Inschriften neben den Zeichnungen.

Eine der ersten Ausländerinnen, die über die Felszeichnungen berichtete, war Lady Anne Blunt, eine Enkelin von Lord Byron. Zusammen mit ihrem Mann Wilfrid Scawen Blunt, der sich unter anderem mit Essays über mittelöstliche Politik einen Namen geschaffen hatte, reiste Lady Blunt zwischen 1877 und 1881 dreimal durch die Wüste. Die Pferdeliebhaberin beschaffte sich auf diesen Reisen mehrere Vollblutaraber. 



 

Freitag, 17. November 2023

Saudi-Arabien IV: Wie die Nabatäerin Hinat zu ihrem Gesicht kam

Hinat, die Frau, die vor rund 2000 Jahren gestorben ist. 


Wer war Hinat? Im Jahr 60 oder 61 n. Chr. hat sie diese Information in eine Tafel über dem Eingang ihres Grabs in Hegra ritzen lassen. "Dies ist das Grab, das Hinat, Tochter Wahbus, für sich selbst und für ihre Kinder und Nachkommen erbaut hat. Es soll bis in alle Ewigkeit der Familie gehören. Niemand hat das Recht, das Grab zu verkaufen, zu verpfänden oder zu vermieten. Tritt dies dennoch ein, soll der Anteil am Grab an den rechtmässigen Erben zurückgehen. Im 21. Jahr von Malichus, König der Nabatäer."


Die Grabstätte von Hinat

Die Nabatäer hatten sich ab 1000 v. Chr. im heutigen Gebiet von Jordanien und im nördlichen Teil von Saudi-Arabien ausgebreitet und die Kontrolle über die wichtigen Handelsrouten nach Südarabien übernommen. Das bescherte ihnen grossen Reichtum. 

Davon zeugen die Gräber in der antiken Stadt von Hegra oder Mada'in Salih, wie die Ausgrabungsstätte im Nordwesten Saudi-Arabiens, rund 400 km nordwestlich von Medina, nahe der Oase Al Ula heute heisst. 

Beim Haupteingang zu der Gräberstätte informiert eine kleine Ausstellung über Hinat. 

Im "Grab von Hinat, Tochter Wahbus" fanden Archäologen menschliche Überreste, Textilien, Leder und pflanzliche Stoffe. Eine Grabanalyse ergab, dass bis zu 80 Personen hier begraben wurden. In einem hölzernen Sarg fanden die Forscher Überreste von mindestens vier Menschen – einem Erwachsenen und drei Kindern.

Beim Analysieren eines Schädels tauchte plötzlich die Frage auf, ob sich mit Hilfe von Kenntnissen aus Forensik und Paläopathologie nicht das Gesicht der verstorbenen Person rekonstruieren liesse. 

Die Analyse eines der Skelette im Grab ergab, dass es sich um eine Frau zwischen 40 und 50 Jahren von circa 1,60 Metern Grösse handelte. Die Art des Begräbnisses deutete darauf hin, dass sie der mittleren Gesellschaftsschicht angehörte. Die Archäologen nannten sie entsprechend der Inschrift des Grabs Hinat.

Eine Computertomografie des Schädels ergab Hinweise auf Osteoarthritis und eine Infektionskrankheit der Zähne – Elemente, die beim Formen von Hinats Mund berücksichtigt werden mussten. Anhand technischer Daten zu Gesichtsmuskulatur und Hautdicke rekonstruierten französische Spezialisten erst ein Computerbild von Hinats Gesicht, danach wurde eine dreidimensionale Version des Kopfs erstellt. 

Und nun blickt uns Hinat an, eine Frau, die vor 2000 Jahren gelebt hatte.    

 

 

Saudi-Arabien III: Auch früher klotzte man gerne in der Wüste


Das berühmteste Grab in Hegra

Wie versprochen folgt hier ein kleiner Exkurs in die Geschichte von Saudi-Arabien. Im ersten Jahrtausend vor Christus dürften sich die Nabatäer von Arabien aus in das Gebiet zwischen dem Roten und dem Toten Meer ausgebreitet haben. Als Karawanenhändler kontrollierten sie die Handelsrouten nach Südarabien und gewannen ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. erheblich an wirtschaftlicher und politischer Macht. Hauptstadt der Nabatäer war Petra im heutigen Jordanien.

Ihr Ruf war nicht der beste, wie der griechischer Geschichtsschreiber Diodor im 1. Jahrhundert v. Chr. festhielt:  

"Sie führen ein Räuberleben und plündern oft auf Raubzügen die Nachbarländer aus. Sie pflanzen weder Korn oder andere früchtetragende Bäume an, noch trinken sie Wein, noch bauen sie irgendwelche Häuser. Sollte jemand gegen diese Regeln verstossen, so wird dieser mit dem Tode bestraft. Obwohl es viele andere arabische Stämme gibt, die die Wüste als Weide nutzen, übertreffen sie die anderen bei weitem an Reichtum, obwohl sie nicht viel mehr als 10'000 zählen, denn nicht wenige sind gewohnt, Weihrauch und Myrrhe und auserlesene Gewürze zum Meer zu bringen."

Ausdruck dieses Reichtums und das Prestige der jeweiligen Familie zeigen sich in den 109 Gräbern in Nordwesten Saudi-Arabiens, in der antiken Stadt Hegra, das heute Mada'in Salih heisst und als erste saudische Stätte zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. 

Viele sind mit geschnitzten Adlern, mythologischen Figuren, Schlangen und Sphinxen verziert. Die grössten und am meisten verzierten Gräber wurden ganz bewusst so angelegt, dass sie vom Stadtzentrum Hegras aus sichtbar waren. 



Die Grabstätten wurden in hoch aufragende, honigfarbene Felsen gemeisselt, die sich in teileweise bizarren Formen aus dem Sand erheben. Die Gräber haben die Jahrhunderte der Sonneneinstrahlung und Erosion in bemerkenswert gutem Zustand überstanden. Auch die über 130 noch erhaltenen Brunnen, die von den Nabatäern angelegt wurden, deuten auf ein kompetentes Wassermanagement hin. 


Im Innern einer Grabstätte.

Was die Grabstätten von Hegra einzigartig macht, ist das geschriebene Wort. Im Gegensatz zu fast allen Gräbern in Petra tragen mehr als 30 der Grabfassaden von Hegra Inschriften. Es sind juristische Texte, die den Namen der Eigentümer und manchmal auch ihre Rolle in der Gemeinschaft angeben. Sie wurden in nabatäischer Schrift verfasst, einer Variante des Aramäischen, aus der sich später das Arabische entwickelte. 

Das berühmteste Grab von Hegra ist jenes von Lihyan, dem Sohn von Kuza, auch bekannt als Qasr Al Farid oder "Das einsame Schloss". Das 22 Meter hohe Bauwerk soll im 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet worden sein. Das Grab ist von oben nach unten aus dem Felsen gemeisselt. 


Lihyans Grab ist 22 Meter hoch

So ikonisch das Grab von Lihyan ist, mich hat in Hegra ein anderes Grab noch viel mehr fasziniert. Dort fanden Forscherinnen und Forscher die Überreste einer nabatäischen Frau. Was mit Forensik, Paläopathologie und Kunst heute alles möglich ist, beschreibe ich im nächsten Eintrag.  



Mittwoch, 15. November 2023

Saudi-Arabien II: Kunst auf dem Erdölfeld

Fast wie eine Fata Morgana: Das King Abdulazis Center in Dhahran


Gerne hätte ich auf der Reise durch Saudi-Arabien eine Ölquelle aus der Nähe besichtigt. Doch das Vorhaben kam nicht zu Stande. Dafür bekommen die Gäste aus dem Ausland auf Schritt und Tritt vorgeführt, wofür der weltgrösste Erdölproduzent das Geld bevorzugt ausgibt: Für Kunst, Kultur und Kommerz. 

Und das am liebsten mit dem Prädikat: "Weltweit grösstes Projekt". Auf einer kleinen Stadtrundfahrt durch Riad zeigt der lokale Guide links und rechts auf riesige Baustellen. Da soll der grösste Park der Welt entstehen, dort die längste Sportanlage der Welt, nur um einige Beispiele zu nennen. Und da drüben soll der grösste Kubus der Welt als Teil des Projekts "New Murabba" entstehen. 

Eine erste Kostprobe erhielten wir mit der Maraya Concert Hall, einem spektakulären Bau in der gebirgigen Wüste im Nordwesten des Landes. Das grösste verspiegelte Gebäude der Welt hatte uns in seinen Bann geschlagen, wie ich in meinem letzten Blog-Beitrag ausgeführt hatte. 

Die zweite Kostprobe tauchte bei der Fahrt nach Dammam am Persischen Golf auf: Wie spielerisch hingeworfene monströse Felsbrocken taucht das "King Abdulaziz Center der Weltkultur", auf Arabisch Ithra im Stadtteil Dhahran. am Horizont auf. Der höchste "Felsbrocken" ragt 90 Meter in den Himmel. Nun reichen diese Meter in keiner Weise aus, um als grösstes Gebäude der Welt durchzugehen. 


Der Turm ragt 90 Meter in die Höhe.


Als absolute Augenweide reicht Ithra allemal, wir sind genau so verzaubert wie Tage zuvor von der Maraya Concert Hall. Und der guten Ordnung halber verlieh das US-Magazin "Times" dem vom norwegischen Architekturbüro Snøhetta entworfenen Bau nach der Eröffnung 2018 das Prädikat "einer der 100 besten Orte der Welt" zu sein.

Am Beispiel dieses Gebäudes lässt sich zeigen, wohin der mächtige Herrscher Mohammed bin Salman (MBS) sein Land treiben will. Der Wüstenstaat soll angesichts des allmählich zur Neige gehenden Ölreichtums neue Einnahmequellen erschliessen. Mit seiner "Vision 2030"  soll Handel, Tourismus und Kultur vorangetrieben werden. 

Es ist kein Zufall, dass Ithra in Dhahran steht. Ganz in der Nähe begann 1935 mit dem Bohrloch Nr. 7 Saudi-Arabiens Aufstieg zum grössten Erdölverkäufer der Welt. Und Hausherr von Ithra ist Aramco, mit 600 Milliarden Dollar der weltweit grösste Erdölförderer. Der Multi hat seinen Hauptsitz in einem riesigen, teilweise abgegrenzten Stadtteil von Dhahran. In dem luxuriös ausgestatteten Viertel mit eigener Universität leben über 50'000 Aramcons, wie die Angestellten sich selber bezeichnen.  


Die Bibliothek im Ithra


Ithra soll diese Zukunftsperspektiven widerspiegeln. Im 90 Meter hohen Turm befinden sich unter anderem eine Bibliothek mit 350'000 Büchern in arabischer und englischer Sprache, ein digitales Ideenlabor und ein Museum für moderne Kunst. Ebenerdig gibt es einen Konzertsaal für 900 Personen und ein Kino. Im Konzertsaal waren schon das Wiener Kammerorchester, das London Symphony Orchestra und das Mariinski-Orchester aus St. Petersburg zu Gast. 

Im Untergeschoss findet die Vergangenheit statt. Dort gibt unter anderem eine Ausstellung Auskunft über die Geschichte der Erdölförderung, es ist zugleich die Geschichte von Armaco. 

Seit der Eröffnung haben über drei Millionen Menschen Ithra besucht. Das ist umso bemerkenswerter, weil Kino, Kunst, Musik und vieles mehr im Ithra bis zum Machtantritt des Kronprinzen nach islamischem Glauben verboten, "haram", war. MbS will bis 2030 gegen 100 Millionen Touristen ins Land holen. Vor der Pandemie reisten 20 Millionen Personen nach Saudi-Arabien, wobei es sich praktisch ausschliesslich um Pilger nach Mekka und Medina handelte. Nun soll der nichtreligiöse Tourismus mit allen Mitteln angekurbelt werden.


Ithra mit nächtlichem Lichtspiel


Als wir Ithra beim Eindunkeln verlassen, bietet sich uns ein wahres Farbspektakel. Nun, wie ich bereits im ersten Eintrag festgehalten habe: Meine Reise nach Saudi-Arabien bot sehr vieles aus der Vergangenheit des Wüstenstaates. Nach meinem Geschmack etwas zu viel, aber über zwei eindrückliche Abstecher möchte ich in den nächsten Beirägen berichten. 



Montag, 13. November 2023

Saudi-Arabien I: Spiegelungen in der Wüste



Weihrauchvergangenheit und jahrhundertalte Lehmziegelbauten? Oder doch lieber futuristische Spiegelarchitektur in der Wüste? Meine jüngste Reise nach Saudi-Arabien bewegte sich in diesem Spannungfeld. 

Saudi-Arabien, der weltgrösste Öllieferant, versucht sich derzeit in Richtung hypermoderne Zukunft zu katapultieren. Zum Beispiel mit dem Projekt Neon: Auf einer Fläche der Grösse von Belgien entsteht Neom mit The Line als Prunkstück. Die Bandstadt soll 170 Kilometer lang, 200 Meter breit und 500 Meter hoch werden. Die Rede ist von der grössten Baustelle der Welt. 

Als Schweizerin, die in der Kleinräumigkeit lebt, ist man erst einmal baff und dann sehr neugierig. Bei den aktuellen Reisen nach Saudi-Arabien findet diese Entwicklung noch keinen grossen Niederschlag. Weihrauchstrasse, Grabstätten von 7000 Jahre alten Zivilisationen und vieles mehr aus der Vergangenheit macht sich im Programm besser als Futurismus in der Wüste. 

Die von der Reisehochschule Zürich organisierte Reise nach Saudi-Arabien bot mir vor allem diesen historischen Überblick: Dazu gehören etwa Lehmziegelhäuser, die wie vier weitere Orte in Saudi-Arabien zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Nachdem die Reisende bemerkte, dass die besuchten historischen Stätten eigentlich nur aus renovierten Fassaden bestanden, dahinter ging der Zerfall munter weiter, sank bei mir das Interesse massiv. In den musealen Bauten wohnt praktisch kein Mensch mehr. 

Einer überaus musikaffinen Mitreisenden war es zu verdanken, dass wir in Al Ula im Nordwesten Saudi-Arabiens eine unerwartete Programmänderung machen konnten: Sie wollte unbedingt die Maraya Concert Hall sehen. Maraya? Wir anderen hatten noch nie etwas davon gehört. Und so fuhren wir in eine gebirge Wüstenregion - und plötzlich stand Maraya vor uns. 


Wir staunten und waren hin und weg. Die Maraya Concert Hall - Maraya ist das arabische Wort für Spiegel - besteht aus einer Spiegelfassade, die insgesamt 9740 Quadratmeter umfasst. Das rundum verspiegelte Gebäude schaffte es umgehend in die Guinness World Records als grösstes spiegelverkleidetes Gebäude der Welt. 



Zum Gebäude gehört eine über 800 Quadratmeter grosses auffahrbares Fenster, das einen Ausblick auf die faszinierende Wüstenlandschaft ermöglicht. Das Meisterwerk stammt vom deutsch-italienischen Architektur- und Design-Team Gio Forma.


Zu den ersten Künstlern, die hier auftraten, gehörten Andrea Bocelli, Lionel Richie und Yanni. Inzwischen haben Luxusmarken wie Cartier und Rolls Royce den Glastempel für Werbeaufnahmen entdeckt. Im Frühjahr 2023 fand eine grosse Ausstellung zu Andy Warhol statt. 

Kongo IX: Auf Abschiedstour mit den Pygmäen

Der zweitletzte Tag im Kongobecken gehört ganz der autochthonen Bevölkerung, wie die Pygmäen politisch korrekt genannt werden müssen. Diese ...